Es gibt zu viele Nazis in Deutschland.

Wer und was steckt hinter der NSU?

Ich brauche Transparenz!

Warum können die ganzen lügenden bzw. "sich nicht erinnernden" V-Leute und Nazis in Untersuchungsausschüssen und im Münchner Prozess ungestraft und ungehindert so handeln?

Ist der gleiche Rassismus, der dafür gesorgt hat, dass die Hinweise der Betroffenen nicht gehört wurden, heute dafür verantwortlich, dass eine große Empörung über das Geschehene im großen Teil der Gesellschaft ausbleibt?

Warum wird mehr über islamistischen Terror gesprochen als über rechtsextremistischen Terror?

Warum wird so viel geschwiegen?

Der Staat macht zu wenig gegen rechten Terror!

Wie konnte es passieren, dass so viel Gewalt verschwiegen wurde?

Ich habe Angst, dass meinen Kindern und mir was zustoßen könnte, weil wir einen nicht-deutsch geltenden Namen haben.

Rechte Einstellungen sind nicht nur am Rande der Gesellschaft vertreten.

Die pluralistische Gesellschaft bleibt eine Utopie.

Warum genau diese zehn Menschen?

Wo waren die Stimmen der Politik und der sogenannten Öffentlichkeit in den vergangenen Jahren?

Warum gab es keine Solidarität mit den Angehörigen der Opfer?

In Deutschland gibt es fast täglich Anschläge und Angriffe auf Geflüchtete. Der gesellschaftliche Aufschrei bleibt erneut aus.

Was macht ein hessischer Verfassungsschützer zum Tatzeitpunkt am Tatort?

Wieso löst die Erkenntnis darüber, dass der heutige Ministerpräsident Hessens Volker Bouffier für das Zurückhalten von Informationen und Quellen verantwortlich gewesen ist eigentlich keine Regierungskrise aus?

Unfassbar. Und je länger ich mich damit beschäftige, umso unfassbarer wird es.

Die verschleppten Ermittlungen der Polizei begünstigte weitere Morde. Wann wird die Polizei sich dafür entschuldigen bei den Familien der Opfer und der Öffentlichkeit, damit so was nicht wieder passiert.

Warum können die Verwicklungen des Dt. und evtl. amerikan. Geheimdienstes nicht aufgeklärt werden.

Wie kann Angst vor Fremdheit abgebaut werden.

Wieso kann das Unterstützernetzwerk der Täter nicht aufgeklärt werden.

Es wurde nicht deutlich wieso Michelle Kiesewetter ermordet wurde.

Wird die Rolle des Innenministers Bouffier noch aufgeklärt?

Das Wegsehen der staatlichen Institutionen und auch von ‚uns‘, den Nachbar_innen / Kolleg_innen usw. macht mich fassungslos und beschämt mich.

Ich habe ich größten Respekt vor den Opfern und Betroffenen der NSU-Anschläge und von Rassismus überhaupt.

Ich hoffe, dass mein eigenes Handeln und Haltungzeigen auf der Arbeit und im Alltag ein Moment von Solidarität sein kann. Danke für diese wichtige und sehr informative Ausstellung!

Warum schreiben nicht mehr Menschen ihre Gedanken, Fragen oder Emotionen auf? Beteiligen sie sich an der Debatte oder schweigen sie weiter?

Mit dem Titel ‚Der nationalsozialistische Untergrund fliegt auf‘, den eine Ausstellungswand trägt, wird impliziert, dass der NSU am Ende doch durch polizeiliche Ermittlungen in der rechtsradikalen Szene und somit ‚aufflog‘. Das ist aber falsch, da der NSU sich selbst enttarnte und in dem Zusammenhang eine etwas missglückte Darstellung. Auch die permanente Betonung wie lieb und nett die Opfer waren, geht auf die Nerven. Sie waren Migranten und wurden allein deswegen umgebracht und das ist der Punkt. Nett hin oder her. Trotzdem informative Ausstellung, bisschen kurz aber gute Ergänzung durch Videos und Bücher.

Wo sind die Proteste der Mehrheit der deutschen Gesellschaft gegen Rassismus und Nazi-Gedankengut?

Warum wird nichts gegen den institutionellen Rassismus unternommen – in der Polizei, der Politik. Immer noch nicht?!

Wer alles müsste seinen hohen Posten räumen, Strafe verbüßen, käme ans Licht was mit aller Macht vertuscht wird?

Wo war eine mit den Opfern und Betroffenen solidarische Bewegung, die laut und konsequent die Aufklärung der rassistischen Taten gefordert hat?! Wäre alles einfach in Vergessenheit geraten?

Die NSU Mord- und Anschlagsserie ist zutiefst erschütternd und erregt in mir unweigerlich die von Fassungslosigkeit gezeichnete Frage: ‚Wie kann das heute noch, in Deutschland möglich sein?‘ Rassismus, Fremdenfeindlichkeit muss einfach bewusster bekämpft werden. Ich fühle mich mitverantwortlich, ohne genau zu wissen, weshalb. Alles rebelliert in mir und ich denke: Jeder Mensch, aber besonders in Deutschland, muss alles dafür tun, dass so etwas NIE wieder vorkommt.

Fehlende Sozialkompetenz führt zu Verwerfungen in unserer deutschen Gesellschaftsordnung. Das führt zu einer Hackordnung. Ich erwarte von der Politik, dass mehr für Lösungen diskutiert + umgesetzt werden. Ein gesellschaftlicher Umbruch wird möglicherweise durch die Schweizer BGE-Volksabstimmung in der BRD eintreten.

Die Ausstellung hat mich sehr berührt und auch an den Rand zum Weinen gebracht.

Ich glaube wir haben noch sehr viel vor uns, um den Nationalsozialismus endlich aus Deutschland zu verbannen. Oder ist diese Einstellung zu utopisch? Der Traum einer Welt, die auf Toleranz und Akzeptanz beruht?

Auch in meinem Sinne: ‚Nie wieder!‘

Ich hoffe die getroffenen Familien haben die Möglichkeit sich irgendwie in irgendeiner Weise von dieser Tat zu erholen und ihren Verwandten zu gedenken.

Sehr interessant

Konsequenzen?
Rücktritte?
Doktorarbeit abgeschrieben = weg
Mordserie vertuscht = ?

#nsu watch

Pegida, AfD, Seehofer und der alltägliche Rassismus… Wohin soll das gehen? Oder besser: Wo stehen wir eigentlich schon?

Wann wird aus Empörung und Fassungslosigkeit ein solidarisches Handeln und Verbinden mit den Betroffenen von rechter und rassistischer Gewalt heute?

Halitstraße!

Was hast du gedacht, als der NSU öffentlich wurde? Hat sich für dich was verändert?

Es macht mir Angst zu sehen, dass die Polizei so lange von all dem Terror wusste und nichts unternahm, sondern die Opfer zu Tätern macht. Institutioneller Rassismus nach all dem was hier schon passierte.

Sehr gute wichtige Ausstellung. Es wäre gut, wenn die Interviews und der Film online stehen würden.

Strukturell gesellschaftlicher Rassismus spiegelt sich vielleicht nicht nur in gewissen Behörden wider, sondern könnte dort verstärkt vorkommen, bedingt durch gewisse Staatstreue und daran anlehnenden Nationalismus.

Nie wieder Faschismus!

Keupstraße ist überall!

Refugees welcome!

Rassismus ist ein Problem mit dem wir alle etwas zu tun haben.

Polizei: Unser Freund und Helfer? Wer versichert mir, dass sich bei der Polizei etwas verändert hat? (Verfassungsschutz!)

Warum wurde nicht viel früher nach Zusammenhängen gesucht?

Gedanke: Pure Enttäuschung

Während man die Biografien liest, kann man sehr gut mitfühlen. Man ist jedoch zugleich sehr wütend und verständnislos. Ich selber kann es nicht verstehen und würde nur gerne wissen, warum sie das gemacht haben.

Was mache ich eigentlich anders seitdem ich von all dem weiß?

Wurden diese 9 Leute gezielt umgebracht oder war der Fokus nur auf der Nationalität?

Ich bin wütend und traurig, dass Menschen in Deutschland aus rassistischen Gründen ermorden, ausgrenzen und vertreiben (wollen). Es ist schon viel zu spät zu sagen ‚Wehret den Anfängen!‘. Es ist allerhöchste Zeit, dass von ganz oben bis ganz unten ein Umdenken erfolgt: Alle Menschen sind gleich viel wert!!!

Wer versichert mir das die Medien und die Ermittler nicht immer noch vertuschen? Wer? Wer? Wer? Wem kann ich glauben?

Wo sind die investigativen Journalisten, die diese Geschichte wirklich ans Tageslicht bringen? Die Wahrheit wird die Republik Deutschlands verändern.

Wie kommt es, dass der Staat die Flüchtlinge als Last sieht, aber nichts gegen den Ursprung der Krise unternimmt?

Was ist für euch Integration?

Ich liebe Fremdheit

Alles ist fremd und ich bin fremd

Ich war zuerst hier. Habe ich mehr Rechte deswegen?

Fangt an, euch selbst zu lieben, alles andere kommt von allein.

Ich habe Angst vor Terror

Ich möchte, dass meine Freundin Röcke tragen kann, ohne von fremden Männern angehalten zu werden.

Seit 50 Jahren in Frankfurt. … immer noch Fremde?

Refugees are welcome!

Ich habe Angst vor Fremdheit

Ich will immer Recht haben! Das entfremdet mich von meinen Mitmenschen.

Try kindness

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Blackbox

Eine Installation von Olcay Acet
vom 12.6. – 19.6.2017 an der Hauptwache Frankfurt am Main


Die Enstehung

Auslöser für meine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema „Fremdheit im Miteinander“ war ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 3. Januar 2014 zum NSU-Prozess. („Der NSU-Prozess. Das Protokoll des ersten Jahres“). Bei der Lektüre hatte ich das Gefühl, einen Kriminalroman zu lesen. Ich konnte nicht glauben, dass in Deutschland Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft ermordet werden, und dass die Täter ungehindert über Jahre ihre Verbrechen begehen konnten. Ich war erschüttert, verspürte Angst um meine Familie und zog mich aus dem „deutschen Leben“ zurück. Selbst in meinem Freundeskreis war NSU kein Thema, keiner sprach mich darauf an, wie es mir mit diesem Thema ging. Ich fühlte mich in meiner türkischen Identität nicht wahrgenommen und erfuhr in Gesprächen mit anderen Migrant*innen, dass es ihnen ähnlich ging. Dazu kommen die derzeitigen politischen Ereignisse in punkto Migration und flüchtenden Menschen. Dies löst meiner Wahrnehmung nach bei den Deutschen sehr unterschiedliche Gefühle aus: Einerseits „Willkommenskultur“ und zahlreiche sich ehrenamtlich engagierende Menschen, andererseits vermehrt Übergriffe auf die sogenannten Flüchtlingslager. Meiner Meinung nach brauchen auch die hier lebenden Menschen ein Forum, um ihre Ängste artikulieren zu können, ohne sofort als „Nazi“ beschimpft zu werden.

Die Idee

Das Thema „Fremdheit und Ängste im Zusammenleben“ zeigt sich in seiner radikalsten Form in der der NSU Affäre, findet aber auch in der aktuellen Debatte über migrierende Menschen Ausdruck. So entstand meine Idee, der Artikulation von Zweifeln, Befürchtungen und Wünschen rund um das Thema „Fremdheit im Miteinander“ mit einem neuen künstlerischen Format einen Raum zu öffnen, um die gesellschaftliche Entwicklung in einem direkt erfahrbaren Kontext zu reflektieren. Dies könnte ein neuer Schritt in der Verarbeitung deutscher Immigrationsgeschichte werden: Einen Raum für die Artikulation der unterschiedlichsten Gefühle von Deutschen und Migranten*innen zum Thema „Angst vor dem Miteinander“ zu installieren.

Das Ziel

Ziel meines Projektes ist, aktuelle Entwicklungen und unverarbeiteter Aspekte deutscher Immigrationsgeschichte zusammenzubringen und zu veranschaulichen. Ich möchte den eindimensionalen tagespolitischen Betrachtungen eine künstlerische Herangehensweise entgegensetzen, um die Diskussion und Reflexion rund um das Thema Immigration zu bereichern. Ich bin zuversichtlich, dass dies gelingen kann: Ich erlebe eine grundsätzliche Bereitschaft der Menschen hier in Deutschland, sich für eine persönliche Auseinandersetzung mit diesem Thema zu öffnen. Das Kunstprojekt soll sich als ein Kommunikationsangebot im öffentlichen Raum der Stadt Frankfurt etablieren, den Dialog fördern und Position beziehen, in dem eine persönliche Auseinandersetzung interessierter Besucher*innen stattfinden kann.

Das Projekt

Das Kunstprojekt Blackbox lädt die Passant*innen zur persönlichen, erfahrungsorientierten Auseinandersetzung mit Fremdheit im gesellschaftlichen Zusammenleben ein. Eine circa zwei Kubikmeter große “Blackbox”; wird an der Hauptwache in Frankfurt am Main installiert. Die Wände der Blackbox sind in schwarz gehalten, sie hat keine Fenster. In ihrer Undurchdringlichkeit steht sie für eine Trennwand zwischen Wissen und Nichtwissen, zwischen Transparenz und Verschleierung, zwischen Macht und Ohnmacht, zwischen Grenze und Öffnung zugleich. Die Besucher*innen werden animiert, diese Trennung mit der Blackbox bewusst zu erleben; Fragen, eigenen inneren Zweifeln, Ängsten oder Ohnmachtsgefühlen zu begegnen, diesen Raum zu geben und unter Einhaltung der Kommunikationsregeln (siehe Anleitung) zu verbalisieren - ohne zensiert oder angegriffen zu werden. Entsprechend können die Wände bemalt oder beschrieben werden. Zusätzlich haben die Passant*innen die Möglichkeit, Wünsche, Anliegen und Fragen aufzuschreiben und dort in einem Briefkasten zu hinterlassen und so zu einer Öffnung dieser Grenzen beizutragen: Welche Erinnerungen tauchen bei Euch auf? Was bewegt Euch? Was möchtet Ihr erzählen? Diese werden auf der virtuellen Seite www.blackbox-online.xyz veröffentlicht und parallel auf einem Monitor in der Blackbox gezeigt. Web- Nutzer*innen haben die Möglichkeit, sich online zu äußern. Die BLACKBOX ist ein Kommunikationsangebot, das Dialoge fördern und Position beziehen möchte, in dem vorsichtig das Miteinander und Zueinander angeregt wird, statt übereinander und aneinander vorbei zu reden. Denkbar ist es auch, mit der Blackbox deutschlandweit zu wandern (Anfragen per Mail an olcay.acet@blackbox-online.xyz).

Anleitung für den Briefkasten

In den Briefkasten könnt ihr euer Feedback und Sharing „einwerfen“. Ihr seid eingeladen, Eurem Befinden Ausdruck zu verleihen und von Euch zu erzählen. Feedback bedeutet Rückmeldung. Das heißt: beschreibt, statt zu interpretieren oder zu bewerten. Seid möglichst konkret, statt Allgemeinplätze zu formulieren. Seid konstruktiv - statt zerstörerisch. Hier geht es aber nicht darum, negative Empfindungen zu verschweigen oder etwas schönzureden. Es geht darum, angemessen und klar zu formulieren. Es ist hilfreich, wenn Ihr Eure Fragen offen und direkt stellt. Beim Sharing geht es darum, Eure eigenen Lebenserfahrungen zum Thema mitzuteilen, welche Erinnerungen bei Euch auftauchen, welche Gefühle Euch bewegen. Analysen, Interpretationen, Wertungen und Ratschläge sollten außen vor bleiben. Hier könnt Ihr etwas von Euch erzählen. Und grundsätzlich: Kränkungen, Beleidigungen, Beschimpfungen haben hier keinen Raum und werden nicht veröffentlicht.

Über mich

Ich bin eine Frankfurter Künstlerin mit Wurzeln in der Türkei. Als ich eineinhalb Jahre alt war, ging meine Mutter als Arbeitsmigrantin nach Deutschland. Ich folgte im Alter von neun Jahren. Das Thema Migration berührt mich sowohl in meiner türkischen wie auch in meiner deutschen Biographie. Mit meinen Kindheitserfahrungen des Zurückgelassen-Werdens habe ich mich in meiner Videoinstallation „Generation Einskommafünf“ beschäftigt. Es geht hier um die Generation, die weder als Erwachsene nach Deutschland eingewandert (Erste Generation), noch in Deutschland geboren ist (Zweite Generation). Siehe auch ortada.de

Schirmherr Cem Özdemir

Gefördert durch:

bmf hkoppekulturamtpfd

Unterstützt durch:

gedoktg

Briefkasten

Ich freue mich über Wünsche, Anliegen oder Fragen rund um das Thema „Fremdheit vor dem Miteinander“. Gib hier Deine Nachricht ein. Damit erklärst Du Dich einverstanden, dass diese auch in der BLACKBOX veröffentlicht wird.